Die Geschichte der Burg Ramstein

Hier ist ein Auszug aus der „Kleinen Geschichte der Burg Ramstein“.

Die erste urkundliche Erwähnung Ramsteins findet sich aus dem Jahre 915, etwa 100 Jahre vor der ersten Erwähnung Kordels (als Curdela 1023; möglicherweise wurde der Name von Cortellum, zum Hof (Ramstein) gehörend) abgeleitet.

Bereits um 900 wurde unter der Herrschaft des Erzbischofs von Trier und Kanzler von Lothringen, Ratbod (883-915) hier ein landwirtschaftliches Gut errichtet: „…rupem unam in marcham Bodardi villaris iacentem cum edificio supraposito, quod bone memorie Rathbodus archiepiscopus olim construxerat.“ Die hier in Latein dokumentierte Bebauung bildete den Vorgänger der heutigen Burg Ramstein und lag in der Gemarkung „Bodardi Villaris“ (Butzweiler).

Das Land im Tal am Fuße der Burg hatte ein Volmar inne, der um 927 vom nachfolgenden Trierer Erzbischof Ruotger (915-931) in einem Prekarievertrag einen „locus pro facienda municiuncula“ erwarb. Die Urkunde gibt preis, daß Ruotger seinem Vasallen Volmar auf Lebenszeit ein befestigtes Haus überträgt. Nach seinem, bzw. seines Sohnes Tod sollte das Gut wieder an die Domkirche von Trier zurückfallen. Hierfür hatte Volmar natürlich Dienste zu leisten. Er mußte das benannte Haus ausbauen und unterhalten. Außerdem mußte er Teile seiner Besitzungen an der Kyll und am Waldrand der Kirche übereignen.

Dieses Haus war wie bereits erwähnt noch nicht die heutige Burg, sondern lediglich eine befestigte Schutz- und Wehranlage.

Im Jahre 1170 hört man von einem Archidiakon und Chorbischof Triers, der Bruno von Rammerstein heißt, sich also offensichtlich nach seiner Wohnstätte nennen ließ. Aus dieser Zeit finden sich kaum urkundliche Nachrichten zu Burg Ramstein.

Nach deren Aussterben und dem Verfall der Gebäude begann schließlich Diether von Nassau, Trierer Erzbischof (1300 – 1307), Ramstein als Burg zu errichten. Aufgrund der Konzeption und Lage scheint Diether von Nassau das Gebäude als komfortables Jagdhaus geplant zu haben. Bis zu seinem Tod bemühte er sich um das Projekt, dessen endgültige Fertigstellung er leider nicht mehr erleben sollte.

Unter seinem Amtsnachfolger, dem berühmten Balduin von Luxemburg, fand die kurtrierische Lehensburg Ramstein dann endlich zu ihrer endgültigen Gestalt. Die Bauausführung erfolgte aber nicht unmittelbar nach seinem Amtsantritt, denn aus einer Urkunde von 1310 ist ersichtlich, dass die Burg zu diesem Zeitpunkt eher eine „Bauruine“ denn ein „Rohbau“ war. Der Ausbau verlief nicht ohne Beschwerden. Ein Ritter, Arnold von Pittingen, erhob Einspruch, da er behauptete, die Burg sei ohne seine Einwilligung auf seinem Eigentum bzw. Hoheitsgebiet errichtet worden. Nach längerem Hin und Her obsiegte letzten Endes die kurtrierische Macht und Balduin baute seine Burg im gotischen Stil zu Ende.

Auch eine erneute Beschwerde des Arnold von Pittingen gegen Balduin, eingereicht bei dessen Bruder König Heinrich VII., konnte dem Ritter nicht helfen. Es fand zwar ein Untersuchung statt, die der Justiziar der Luxemburger Grafschaft leitete. Sogier, Herr von Bourscheid, lud dazu Zeugen aus den Orten Kordel, Aach, Pallien, Lorich, Beßlich, Newel, Sievenich und Sirzenich. Am Ende wurde aber Balduin als rechtmäßiger Eigentümer erklärt. Es ist unklar, ob die aus nachweisbaren Gründen oder aus Mangel an Beweisen der Gegenseite geschah.

(Quelle: Burg Ramstein im Kylltal, Sandra Ost)